Honoré de Balzac war es, der in seinem Roman “Verlorene Illusionen”, der im Paris des 19. Jahrhunderts entstand und spielte, in seiner atemberaubenden Art sehr detailliert beschrieb, wie der Beruf des Journalisten entstand.

Honoré de Balzac war es, der in seinem Roman “Verlorene Illusionen”, der im Paris des 19. Jahrhunderts entstand und spielte, in seiner atemberaubenden Art sehr detailliert beschrieb, wie der Beruf des Journalisten entstand.
Niemand in der Politik tritt den medialen Hysterieproduzenten und ihrer Hetze entgegen. Es ist die Talfahrt der demokratischen Institutionen, die sich in diesem Verhalten offenbart.
Kurzkrimis und seichte Liebesromane aus den Federn des Trivial-Adels für die Pressefabriken; das war in den 1980ern ein gutes Geschäft, wenn auch nicht für jeden. Während viele Autoren eine ironische Distanz zu ihren Machwerken bewahrten, pflegten die Herrschaften in den Redaktionen den heiligen Ernst. Selbstverständlich war ihnen klar, dass die Storys ein einziger Beschiss gewesen sind, aber sie entschuldigten das mit dem Wunsch des Lesers nach einer heilen Welt. Man versteckte sich also schon früh hinter einem Publikum, dessen banale Wünsche man selbst kreierte.
Indem ich diskreditiere, favorisiere ich zugleich. Das ist ein nettes Manöver, und als solches durchschaubar.
Manchmal sind die Dinge doch recht einfach, auch wenn sie kompliziert erscheinen.
Selten zuvor war die Lage so offensichtlich wie heute. Die Prioritäten sind gesetzt. Es geht weder um das Wohl der Bevölkerung noch um die Sicherheit des Landes, sondern um Geostrategie anderer Großmächte, und es geht um die Ideologie eines Milieus, das circa 5 bis 6 Prozent der Bevölkerung ausmacht.
Die Geschichte ist der Faktor, der in unserer Sphäre als störend empfunden wird. Auch im Falle der Ukraine. Und es ist die Frage, ob das aggressive Ausklammern und Verhindern von Geschichte und den Lehren daraus nicht auch Ausdruck eines Nebels ist, der versprüht wird, um eine rationale, interessenbasierte Politik zu verhindern.
Im Satz “Es gibt keinen Frieden, der nicht auch wehtut” ist eine Botschaft verborgen, die da heißt: Konjunkturzusammenbrüche müssen moralisch motiviert, wenn möglich warmherzig inszeniert werden, damit sie nicht als von unserem Wirtschaftssystem verursacht erscheinen. Dafür braucht es Bösewichter wie Putin.
Wozu noch das journalistische Handwerk bemühen, wenn plumpe Hetze für die beste Sendezeit ausreicht?
Ortwin Rosner ist Philosoph und Blogger. Er hat für die Online-Ausgabe der ist in Wien erscheinenden Tageszeitung “Der Standard” geschrieben. Damit es ist vorbei; sein Blog wurde gelöscht. Rosner kritisierte die Art und Weise, wie die Corona-Debatte von Politik und Medien geführt wird, und die aggressive Stimmungsmache vor allem gegen Maßnahmenkritiker. Rosner beobachtet nicht nur einen grandiosen Verfall des Journalismus in Österreich, sondern auch eine Anbiederung an die Macht in einem Ausmaß, dass es ungeheuer gefährlich wird.
Ein offener Abschiedsbrief an den Vorstand des Deutschen Journalistenverbands und dessen Gefolge.
Wie steht es um den Zustand des österreichischen Fernsehens? Reinhard Jesionek, ehemaliger Moderator beim ORF, spricht Klartext: Kritik ist unerwünscht, eine ausgewogene Berichterstattung findet nicht mehr statt. Aber es werden keine vorsätzlichen Lügen präsentiert, sondern bestimme Informationen werden ausgelassen, um eine gewünschte Erzählung zu bedienen.