Ein Sprichwort aus dem Orient besagt, wer früh aufstehe, dem gehöre die Welt. Es ist dieses Gefühl, das sich derer bemächtigt, die früh unterwegs sind. Sie fühlen scheinbar, dass die Freiheit zu diesen Stunden größer ist. Es herrscht, wenn man so will, die Stunde der Anarchie.
Was sich in den letzten 150 Jahren in und um Deutschland getan hat, war abwechslungsreich, teilweise dramatisch und schrecklich. Nun steht wieder einmal alles auf dem Kopf. Es ist die Stunde der Strategie, der inneren Erneuerung und der Außenpolitik.
Es vergeht kein Tag, an dem sich nicht das Unvorstellbare als Realität erwiese. Und es scheint, als spielten Politik und Medien Pingpong, um den erstaunten Mob in Atem zu halten.
Die Rechtsvorstellungen, die zu dem geführt haben, was heute als das Völkerrecht bezeichnet wird, resultierten aus den Erfahrungen unzähliger und lang andauernder Kriege und hatten das Ziel, ebensolche durch die Etablierung eines Kodex weitgehend zu verhindern.
„Die Bourgeoisie stellt sich die Welt, worin sie herrscht, natürlich als die beste Welt vor. Der Bourgeoissozialismus arbeitet diese tröstliche Vorstellung zu einem halben oder ganzen System aus. Wenn er das Proletariat auffordert, seine Systeme zu verwirklichen und in das neue Jerusalem einzugehen, so verlangt er im Grunde nur, dass es in der jetzigen Gesellschaft stehen bleibe, aber seine gehässigen Vorstellungen von derselben abstreife.“ – Karl Marx und Friedrich Engels
In seinem historischen Text, verfasst am Vorabend des Bürgerkriegs in den USA, geht der französische Dichter Joseph Déjacque (1821 bis 1864) auf Macht und Herrschaft und die Diktatur des Proletariats ein. Déjacque schreibt: „Es gibt nur eine revolutionäre Diktatur, nur eine humane Diktatur, nämlich die des Geistes und der Moral. Jeder ist frei, daran teilzunehmen. Es genügt, es zu wollen, um es zu können.“
Wir stehen vor einem Herbst und Winter verschärfter Not, Knappheit und Ungleichheit. Die Mittelschicht erodiert, und die zuvor schon Armen fallen ins Bodenlose. Die Politik indes gefällt sich darin, die Bevölkerung auf diese Entwicklung seelenruhig „einzustimmen“, anstatt alles zu tun, um sie aufzuhalten. Im Gegenteil verschärfen wahnwitzige Rüstungsprojekte und andere Ausgabenorgien die Misere.
Die Abschaffung des Rechts auf Abtreibung macht Millionen US-amerikanischer Frauen zu einem Objekt politischer Kontrolle unter dem schwachen Vorwand des Rechts auf Leben. Die Entscheidung des Supreme Court stellt eine weitere Form der Verletzung des weiblichen Körpers dar, ähnlich derjenigen, die in jedem Kriegsszenario und ironischerweise zu denselben Zwecken begangen wird.
Im US-Bundesstaat Ohio starb ein 25-Jähriger im Kugelhagel von Polizei. Er hatte sich seiner Festnahme durch Flucht entziehen wollen und war unbewaffnet, als die Täter abdrückten. Bis zu 90 Schüsse sollen abgefeuert worden sein. Die Anwendung des Wortes „Unverhältnismäßigkeit“ wäre eine Perversion an sich, denn das, was sich mittlerweile als normale Meldungen in die Nachrichten eingeschlichen hat, dokumentiert nichts anderes als den zivilisatorischen Verfall.
Während in unseren Breitengraden mit allen Mitteln versucht wird, das eigene Desaster im Ukrainekrieg und bei den Sanktionen gegen Russland auch noch als Erfolg zu verkaufen, sind in allen anderen Regionen der Welt die Würfel bereits gefallen. Und das Urteil lautet: Mit euch nicht!
„Die sogenannte Corona-Krise, in der wir uns nach wie vor befinden und die uns noch sehr, sehr lange begleiten wird, hat glasklar ans Tageslicht gebracht, dass es in einer Bevölkerung wie der deutschen offenbar kein Einvernehmen mehr gibt, was Recht und was Unrecht ist. Das ist eine vollständige Katastrophe.“ – aus: Corona Staat
Verlassen Sie sich darauf, egal, was ihnen Krieg führende Parteien erzählen, hinter denen Imperialismen wie der amerikanische oder der russische stehen, es geht um Macht und Einfluss.