Die gesellschaftlichen Analysen und Positionen des marxistischen Historikers und Soziologen Eric John Ernest Hobsbawm, der am 1. Oktober 2012 verstarb, sind zehn Jahre nach seinem Ableben brandaktuell.

Die gesellschaftlichen Analysen und Positionen des marxistischen Historikers und Soziologen Eric John Ernest Hobsbawm, der am 1. Oktober 2012 verstarb, sind zehn Jahre nach seinem Ableben brandaktuell.
Es sind jene Geschichten, die im ersten Moment wie ein nicht sonderlich geistreicher Witz erscheinen, bevor sie ihre Weisheit entblößen. Und wie das so ist, in bestimmten Situationen fallen einem gerade solche Geschichten ein. Zum Beispiel, als ich hörte, wer sich in der britischen Tory-Partei durchgesetzt hat und nächste Ministerpräsidentin Großbritanniens werden würde.
Der mentale Todesstoß für die oft zitierte Wertegemeinschaft des freien Westens war der Spruch, mit dem die vielfältigen Krisen der letzten beiden Jahrzehnte gemanagt wurden: There is no alternative. Von Maggie Thatcher bis Angela Merkel hat sich dieser anti-aufklärerische Slogan als Staatsräson etabliert und die mentale Verfasstheit der damit traktierten Gesellschaften ruiniert.
Ob es eine radikale Wende geben wird, diese Frage stellt sich heute nicht mehr. So oder so werden sich die Weltwirtschaft und unsere Lebensweise massiv verändern, schon vor 2050. Die einzige Frage ist, wie: by disaster” oder “by design”.
ÖVP und Grüne bilden in Österreich die neue Regierung, aber ändern wird sich am Kurs nichts. Der Mix aus konservativer Wirtschaftspolitik und grünem Kapitalismus ist die Fortsetzung der Alternativlosigkeit.
Verhaltensmuster, unsere Meme, verändern sich, wenn wir uns in heterogenen Netzwerken befinden. Bleiben wir in homogenen Blasen gefangen, verfestigen sich Meme, die wir nicht mehr gebrauchen können.
Die Dominanz des bräsigen Individualismus hat sich in allen Fugen der Gesellschaft ausgebreitet und lähmt jede soziale Initiative
Es ist die Ökonomie, die die Lebensgrundlagen systematisch zerstört. Sie wurde zum Leitmotiv von Politik. Dies zu ändern, darum geht es.
Der Kapitalismus ist entfesselt. Er stellt die Gesellschaften vor eine Entscheidung: Wettbewerb bis zum Untergang oder Widerstand als alternativlose Antwort.
Die Europäische Union gehört ersetzt durch ein Konzept, dass dem Neoliberalismus den Kampf ansagt.
Wer sich den Film Pride ansieht, erlebt die Geburtsstunde des Wirtschaftsliberalismus in England und Europa hautnah.
Die Armut des Menschen als Ergebnis des Reichtums der Erde.