Wer heute aufbegehrt, dem wird kein Denkmal gebaut. In einer Zeit „alternativloser“ Politik ist das Gewissen zwar nicht verboten, verkümmert aber wie ein zu wenig genutzter Muskel. Die beste Möglichkeit, das Gewissen einzuschläfern, besteht darin, zu leugnen, dass überhaupt eine Gewissensentscheidung ansteht. Es gibt aber auch einen hoffnungsvollen Aspekt: Das Gewissen genießt von allen Motiven zum Widerstand das höchste Ansehen.
Vor Kurzem kam mir eine Episode in den Sinn, die sehr lange zurückliegt und die meine Erinnerung wahrscheinlich erreichte, weil ich zurzeit über die eine oder andere Analogie stolpern musste.
Wer das Gute zu wollen vorgibt und sich permanent des Bösen bedient, hat seine Legitimation verloren. Und wer sich redlich, glaubhaft und nachvollziehbar für die eigenen Interessen einsetzt, kann sich ziemlich sicher sein, dass sich immer mehr Menschen mit diesen Zielen identifizieren werden.
Auf diesen Tag habe ich lange warten müssen. Ich war nicht sicher, ob das beschädigte Klima ihn noch einmal hergibt. Am liebsten würde ich ihn in die Tasche stecken und auf Weltreise gehen.
„Im Leben der Gesellschaften gibt es Zeiten, wo die Revolution zur gebieterischen Notwendigkeit wird, wo sie sich förmlich aufzwingt.“ – Peter Kropotkin (L’Esprit de révolte, 1880)
Wenn wir von Kontrolle sprechen, ist die Verantwortung nicht in einer einzelnen Struktur zu suchen, sondern vielmehr in der gesamten Gesellschaft und in jedem ihrer Organe: Bürokratie, Polizei, Kontrolleure, Privatdetektive, Politiker und sogar einfache Bürger.
Im Satz „Es gibt keinen Frieden, der nicht auch wehtut“ ist eine Botschaft verborgen, die da heißt: Konjunkturzusammenbrüche müssen moralisch motiviert, wenn möglich warmherzig inszeniert werden, damit sie nicht als von unserem Wirtschaftssystem verursacht erscheinen. Dafür braucht es Bösewichter wie Putin.
Kein schöner Land benötigt mehr Orientierungsdebatten als Deutschland, schreibt Wolf Reiser in seinem Essay. Wer am 26. Januar 2022 das Event im Plenarsaal des Bundestags verfolgte, musste endgültig einsehen, dass es zwischen freilaufenden Patienten und verkleideten Ärzten keine Unterscheidungsmerkmale mehr gibt.
Faschismus ist der logische Fluchtweg des Kapitalismus aus der Krise. Die exakt gleichen Bedingungen, die eine Revolution gegen den Kapitalismus hervorbringen können, rufen seine Verwandlung in den Faschismus hervor. Der Beitrag „Ökologischer Faschismus“ ist der 3. Teil der „Einführung in die Apokalypse“
Im Zeitalter der Apokalypse muss sich das Spektakel umkehren. In der Analyse von Guy Debord stellte das Spektakel, als Ansammlung von Bildern, den Gipfel des industriellen Kapitalismus dar, das Symbol seiner totalen Macht. Heute findet erneut eine durchaus materielle Umgestaltung des Kapitalismus statt, und ihr erster Schritt ist in der Transformation der Bilder des Spektakels zu sehen. „Das Spektakel des Grünen Kapitalismus: Von Märkten und CO²-Märkten“ ist der 2. Teil der „Einführung in die Apokalypse“
Die Apokalypse ist da. Insgeheim verlangt es uns alle danach, dass
diese Welt zu einem Ende kommt. Der Mythos des Fortschritts war immer schon die große Illusion der westlichen Zivilisation –
die Idee, dass der Fluss der Geschichte sich anschwellend und endlos in die Zukunft erstrecken würde.
Es steht meines Erachtens außer Zweifel, dass die anarchistische Idee als Widersacherin staatlicher Herrschaft ihrer innersten Natur nach eine Ablehnung von Gewalt bedeutet, denn Gewalt ist das Wesen jedes autoritären Systems, die Handlungsweise jeder Regierung.