„Derjenige, der weiß, hat sich von allen Fabeln getrennt, die die Begierde und das Denken schaffen, er hat sich aus dem Stromkreis ausgeschaltet, er willigt nicht mehr in den Trug ein.“ – Emile Cioran (Philosoph)
Was wird das Vermächtnis unserer Zivilisation sein, was ist es bereits? So oder so werden Milliarden Menschen durch die katastrophalen Verhältnisse auf diesem Planeten gezwungen, die engen Grenzen, die ihnen das kapitalistische Giersystem auferlegt, radikal zu überdenken. Das Problem dabei ist: Eine solche Bestandsaufnahme tut weh.
Auf diesen Tag habe ich lange warten müssen. Ich war nicht sicher, ob das beschädigte Klima ihn noch einmal hergibt. Am liebsten würde ich ihn in die Tasche stecken und auf Weltreise gehen.
Das Böse ist schrecklich, aber es hat keine Tiefe, formulierte Hannah Arendt 1963 in einem Brief an Gershom Scholem, in dem sie von der „Monotonie des Bösen“ sprach. „Dieses Böse ist verdammt, sich ewig zu wiederholen, mehr kann es nicht. Tief und radikal ist immer nur das Gute“, schlussfolgerte sie.
„Tod ist, wenn einer lebt und es nicht weiß.“ – Rainer Maria Rilke (Lyriker, 1875 bis 1926)
Gesunde Demut hilft, sich mit der eigenen Begrenztheit abzufinden und sich nicht über andere Menschen zu erheben. Als geistige Haltung ist richtig verstandene Demut in unserer Zeit notwendig wie kaum eine andere Tugend. Sie ist das Gegengift für eine ganze Reihe von „Geistesgiften“ – wie der Buddhismus schädliche Gefühle und Einstellung nennt.
Ist alles Corona oder gibt es noch viel wichtigere Dinge? Die Psychopathen in den Chefetagen der Konzerne zum Beispiel oder den ökologischen Kollaps. Wie auch immer: Verschlafen sollte man den Zusammenbruch der Zivilisation nicht, obwohl die meisten ihn wahrscheinlich gar nicht bemerken werden …
Das Phänomen der kollektiven Unvernunft kann wohl nur als Teil eines evolutionären Plans erklärt werden, den kein Sterblicher je verstehen wird …
Vor fast 35 Jahren hielt der Science-Fiktion-Autor Dirk C. Fleck 258 Gedanken auf Papier fest. Erst 2018 veröffentlichte er sie in dem Buch „La Triviata – Der Duft der Achtziger“. Auf „The Deframing Channel“ liest er aus dem Buch vor.
Seitdem das instrumentelle, technokratische Denken die Köpfe in den Hochzentren der Zivilisation erfasst hat, ist jede Schlacht zwischen dem großen ökonomischen Prinzip der Warenproduktion und der Natur zugunsten letzterer ausgegangen. Nur gemerkt hat es niemand.
Seinen Lebensweg immer nach den gesellschaftlichen Erwartungen auszurichten erscheint nicht nur ziemlich ungesund, sondern bedeutet im Grund, seine eigene Einzigartigkeit abzustreiten. Viel mehr noch: Das ist de facto Unfreiheit.
Vielleicht sollten wir uns einfach wieder mehr Geschichten erzählen, anstatt bis zur Erschöpfung gegen ein System zu kämpfen, das sich von ganz allein abschaffen wird.