Hitze und Empörung sind zum Normalzustand geworden, ein rationales Abwägen findet nicht mehr statt oder besser gesagt, kaum noch, und wenn, dann nur noch in analogen Schutzräumen. Sollten sich die geschürten Ängste in Hass verwandeln, dann ist die Etablierung eines diktatorisches Systems den entscheidenden Schritt vorangekommen.
Es liegt an uns, die Orientierung nicht zu verlieren. Mit einem Rat von Hélder Pessoa Câmara im Gepäck wird es uns auch gelingen.
Gehen die von dem gegenwärtig grassierenden Psychobefinden Infizierten in die Richtung der sukzessiven Selbstaufgabe oder wenden sie sich aus einem Motiv der Selbsterhaltung gegen die bestehende Ordnung und rebellieren? Diese Frage scheint die noch Regierenden zu bewegen.
Die staatlich beanspruchte human(istisch)e Politik „des Leben retten“ (saving lives) verkehrt sich, im Sinne des US-amerikanischen Genozidforschers Irving Horowitz, ins Gegenteil: in das soziale Faktum des destruktiven „Leben nehmen“ (taking lives).
Als Psychoanalytiker muss sich Prof. Klaus-Jürgen Bruder zwischen den Registern des Psychischen bewegen und immer wissen, in welchem dieser Bereiche er sich befindet. Er beschreibt, womit es die Gesellschaft gegenwärtig in der Coronakrise zu tun hat: mit einem Verschwimmen dieser Sphären, das Imaginäre überschwemmt geradezu das Reale und begräbt auch das Symbolische unter sich.
Ob eine Lüge überzeugt, hängt allein von der Überzeugungskraft dessen ab, was der Lügner sagt – nicht davon, was er denkt oder weiß. Die volle Entfaltung erfährt die Lüge im „Verstecken durch Zeigen“.
Nicht alles, was die Welt bewegt, ist Corona. Die Weltwirtschaft ist angeschlagen, die Auswirkungen sind noch unklar. Aber so oder so stehen die Gesellschaften vor einem Umbruch. Es ist dringend geboten, die Zukunft gemeinsam zu gestalten.
Politik und Medien spielen in der Corona-Krise auf der Klaviatur der Angst. Ihre Methoden erinnern an jene der Kriegspropaganda.
Jens Wernicke ist Herausgeber des Rubikon. Anlässlich des Corona-Notstandes äußert er sich zur Lage im unter Quarantäne stehenden Land.
Im Bann der Corona-Hysterie schlagen sich auch ansonsten vernünftige Menschen auf die Seite des autoritären Sicherheitsstaates.
Die Corona-Panik selbst verkommt zur gefährlichen Seuche, die sowohl unsere Bürgerrechte als auch die Meinungsfreiheit bedroht.