Der nach dem Kalten Krieg von Francis Fukuyama verschriftlichte Traum vom Ende der Geschichte hat sich ins Gegenteil verkehrt: Alles wird auf dem Altar des Marktes geopfert. Ob sich ein autoritärer Kapitalismus nun aber in Europa durchsetzt, wird sich zeigen, meint die Publizistin Ulrike Guérot.
Das Buch „Wer schweigt, stimmt zu“ der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot ist nicht nur lesenswert, es ist in seiner konzisen Form ein Muss, wenn man aus dem Albtraum des Corona-Managements erwachen und den Blick für die Zukunft freibekommen will.
In ihrem 1911 publizierten Text übt die US-amerikanische Anarchistin Emma Goldman Kritik an der Herrschaft der Quantität, die in alle Lebensbereiche und in die Parteien eingedrungen ist und Gesellschaft und Politik zersetzt. Veränderung ist durch die kompakte, unbewegliche, dumpfe Masse aber nicht zu erwarten, sondern geschieht durch „die unnachgiebige Festigkeit intelligenter Minoritäten“. Die Abschaffung der Sklaverei in den USA liefert dafür ein Beispiel.
Jeder, der jetzt entsetzt auf die Benennung einzelner Ministerposten reagiert, wäre gut beraten gewesen, auf die jeweiligen Parteiprogramme zu achten und sich ein Bild zu machen.
Vieles ist nur noch mit Galgenhumor erträglich, das politische Theater ohnehin. Am Sonntag wäre der Zeitpunkt gewesen, nicht nur zur Revolution aufzurufen, sondern sie einzuleiten mit dem Slogan: Schluss mit dem Quatsch! Aber nicht in Deutschland. Hier regiert der Glaube, Demokratie entscheide sich dort, wo man ein Kreuzchen macht.
Die Gräben zwischen der selbst ernannten globalen Elite und der Bevölkerung wachsen. Die Parteien sind im vorigen Jahrhundert stehen geblieben. Politische Aussagen werden zur belanglosen Plapperei ohne Sinn und Verbindlichkeit. Es herrschen gedankliche Leere und hoffnungslose Überschätzung eigener Wirkmöglichkeiten. Die Zivilgesellschaft muss das Zepter des Handelns selbst in die Hand nehmen, um den sich abzeichnenden Zerfall vielleicht noch zu verhindern.
Die deutschen Parteien unterwerfen den Staat ihrem Kräftespiel und verwandeln ihn in einen Parteienstaat. Exklusivabdruck aus „Demokratie versus Parteienherrschaft“.
Wolfgang Wodarg scheint den Nerv der Zeit getroffen zu haben. Sein neues Buch „Falsche Pandemien“ aus dem Rubikon-Verlag ist auf Platz 1 etlicher Bestsellerlisten gelandet.
China wird von westlichen Politikern und Medien zunehmend als Bedrohung dargestellt. Was stört am Reich der Mitte?
Corona bringt es an den Tag: der technische Fortschritt ist nicht mehr in Europa beheimatet.
Wie hieß einer der Erziehungsleitsätze der Nachkriegspädagogik? Wer nicht hören will, muss fühlen. Es ist der Moment, Zeichen zu setzen.
Die so gerne erzählte Geschichte von der Mitte ist leider auserzählt. Es sind Zeiten für Menschen mit guten Nerven!