Andreas Gehrlach, Kulturwissenschaftler an der Humboldt Universität Berlin, beantwortete Fragen zur Aggression als kulturelle Praxis.
Aggression als kulturelle Praxis

Andreas Gehrlach, Kulturwissenschaftler an der Humboldt Universität Berlin, beantwortete Fragen zur Aggression als kulturelle Praxis.
Die kriegerische Fähigkeit einer jeden Gemeinschaft ist die Voraussetzung ihrer Autonomie. Der Krieg ist das Herz des primitiv-gesellschaftlichen Seins. Würden Feinde nicht existieren, dann müsste man sie erfinden.
Der beständige Kriegszustand, die permanente Möglichkeit von Krieg mit den Fremden – das ist die Struktur der primitiven Gesellschaft.
Die primitive Gesellschaft funktioniert in solch einer Art und Weise, dass in ihr Ungleichheit, Ausbeutung und Teilung nicht möglich sind. Denn sie ist zugleich Totalität und Einheit.
Sich über den Krieg zu irren, heißt, sich über die Gesellschaft zu irren. Innerhalb der primitiven Gesellschaft entfaltet sich sowohl der Tausch als auch die Gewalt. Warum? Pierre Clastres geht dieser Frage in seinem Essay “Archäologie der Gewalt” nach.
Die Ökonomie der primitiven Gesellschaften ist darauf ausgerichtet, sie geschlossen zu halten. Im Ideal der ökonomischen Autarkie steckt das Ideal der politischen Unabhängigkeit. Ein Essay des Ethnologen Pierre Clastres aus dem Jahr 1977.
Die Ökonomie der primitiven Völker ist eine des Überflusses: die Gewalt entspringt folglich nicht dem Elend. Ein Essay des Ethnologen Pierre Clastres aus dem Jahr 1977.
“Der Krieg ist eine reine Verhaltensweise der Aggression und der Aggressivität.” Ein Essay des Ethnologen Pierre Clastres aus dem Jahr 1977.
Zur Rolle des Krieges in primitiven Gesellschaften. Ein Essay des Ethnologen Pierre Clastres aus dem Jahr 1977.