Elisa Gratias spricht mit dem Publizisten Ullrich Mies über sein neues Buch “Auswandern oder Standhalten” und sie fragt danach, ob und wie es gelingen kann, dem globalen Maßnahmenstaat zu entkommen oder ihm Widerstand zu leisten.
Der Ausweg

Elisa Gratias spricht mit dem Publizisten Ullrich Mies über sein neues Buch “Auswandern oder Standhalten” und sie fragt danach, ob und wie es gelingen kann, dem globalen Maßnahmenstaat zu entkommen oder ihm Widerstand zu leisten.
“Wenn Du dich nicht um Politik kümmerst, kümmert Politik sich um Dich!” Dieser Satz aus dem Autorentext des bei Blue Tiger Media veröffentlichten Sammelbands “Auswandern oder Standhalten – Politisches Exil oder Widerstand” ist eine Aufforderung zum politischen Engagement auch abseits der Parteien. Denn die waren einst gedacht, um an der politischen Willensbildung mitzuwirken. Inzwischen haben sie den Staat gekapert und vor Personen ohne Parteibuch nahezu wasserdicht abgeschottet. Parteien sind zur Drehtür verkommen, die Menschen aus der Industrie in politische Spitzenämter hievt und umgekehrt.
Wenn die Mönche fett und die Bauern dürr sind, dann hilft nicht der von den Mönchen vermittelte Gott, sondern nur ein Aufstand der Bauern.
Mehr und mehr sind Individuen auf das angewiesen, was ihnen vom Cybernetz gesagt wird, und werden so abhängig von der kybernetischen Gesellschaft. Auf diesem Weg wird das Cybernetz wahrlich zum bislang am meisten totalitären System.
Was für Europa die gleiche Brisanz besitzt, wie es derzeit in den USA zum Ausdruck kommt, ist die durch die Globalisierung forcierte Spaltung von Stadt und Land.
Anders als gern behauptet, besteht keinerlei Gefahr für „unsere Demokratie“, denn wir leben in einer Konzerndiktatur.
Der Begriff „Demokratie“, also „Volksherrschaft“, ist ein Widerspruch in sich. Solange ein Volk von oben ausgebeutet und beherrscht wird, kann es nicht selbst herrschen. Und über wen sollte es herrschen, wenn es keine Ausbeutung und keine benachteiligten Klassen mehr gibt?