Will ich meine Selbstbestimmung ausweiten, muss ich mich manchem verweigern, Feinde der Freiheit angreifen und Beziehungen üben, die nicht auf Unterwerfung oder Ausbeutung beruhen.

Will ich meine Selbstbestimmung ausweiten, muss ich mich manchem verweigern, Feinde der Freiheit angreifen und Beziehungen üben, die nicht auf Unterwerfung oder Ausbeutung beruhen.
Kaum ist ein klarer Gedanke gefasst, bricht der Shitstorm los, während die Agenten der Macht jeden Tag unwidersprochen einen semiotischen, syntaktischen und grammatischen Müll absondern, der es in der Zukunft wird aufnehmen können mit dem Wörterbuch des Unmenschen.
Die Öffentlichkeit ist stark affektiv aufgeladen. Kleinste Anlässe führen zu Shitstorms, gezielte Provokationen lösen Erregungswellen aus, und wer es nicht schafft, in der Öffentlichkeit emotional zu wirken, hat es schwer – gerade in der Politik.
Im letzten Jahrhundert wurde gefordert: „Zerschlagt eure Ketten!“ Und heute? Wahrscheinlich würden viele antworten: „Welche Ketten, ich sehe sie nicht!“
Alles wird digital, alles wird smart. Auch Herrschaft verändert sich. Die Strukturen der Fremdbestimmung sind kleinteilig und monströs. Aber keine Kontrolle ist total, keine Macht allmächtig.
Soziale Fragen lassen sich in technische Fragen umzuwandeln und somit verstecken. Technik spielt deshalb für die Macht eine zentrale Rolle.
Was bringen mir 500 Freunde bei Facebook, wenn mich niemand in den Arm nimmt, wenn ich einsam bin?
Was macht Google eigentlich alles? Über die Idee einer Welt ohne Fehler, über eine Welt der technologischen Diktatur.
Ich bin keine Maschine, ich bleibe unberechenbar.
Wir sollten mit dem Verzichten endlich aufhören. Holen wir unsere Lebendigkeit wieder zurück.
Ich brauche kein Allmachtswissen, verkörpert in einem Chip.
Die Menschen sind so sehr gewohnt, dass alles für sie geregelt wird, dass sie sich im Falle eines Blackouts nicht um sich selbst kümmern können.