Betrachtet man die Träumereien, die das Leben der Menschen bestimmen, könnte man annehmen, alle Welten seien Fiktion und gleichzeitig für diejenigen, die sie leben, absolut real. Die Komplizenschaft mit den medialen Fiktionen ist unser tägliches Brot.
Die Einschränkungen, die der Öffentlichkeitsbegriff der bürgerlichen Gesellschaft mit sich brachte, sind im Strukturwandel der Öffentlichkeit durch Jürgen Habermas benannt: Besonders durch das Tempo der Technologie und die Monopolisierung des Besitzes verursacht, bleibt ein Großteil des Publikums stumm.
In diesen Zeiten ist es wahrscheinlich, dass die Hemmungslosen, die Betrüger und die Schwatzhaften für einen Moment der Geschichte das Ruder in die Hand nehmen und das Ganze auf ein Riff steuern.
Der Rubikon tut, was fast die gesamte Medienlandschaft verweigert: Man glaubt keine Ammenmärchen, arbeitet investigativ, stellt unbequeme Fragen und fordert die Politik nun auch juristisch heraus.
Das Verschwinden politischer Programme aus dem Arsenal der Parteien hat dazu geführt, dass die Gesellschaft ohne Ziel dahindümpelt.
Sollen gesellschaftliche Umgestaltungen durchgesetzt werden, reicht es nicht aus, aufzuzeigen, was und warum etwas verändert werden soll. Es bedarf Strategie, Taktik und Handlung.
Eine absolute Wahrheit existiert nicht, doch auch der Leitsatz, dass die Summe aller relativen Wahrheiten der objektiven Wahrheit sehr nahe kommt, sollte nicht verblüffen.
Die „Scientists for Future“ vermengen Wissenschaft mit politischem Aktivismus – kann das funktionieren?
Ist dann alles strittig, subjektiv und relativ? Kann jeder glauben, was er will?
Seymour Hersh beklagt in seinen Memoiren den Tod des Investigativjournalismus.
Erst wer wahr und ehrlich spricht, mag der Wahrheit auf die Spur kommen, und sei es nur seine eigene.