Der wahre Weg zur Erkenntnis, hat Kafka gesagt, geht nicht über ein Seil, das in der Höhe gespannt ist, sondern knapp über dem Boden.
Ohne Moos nichts los

Der wahre Weg zur Erkenntnis, hat Kafka gesagt, geht nicht über ein Seil, das in der Höhe gespannt ist, sondern knapp über dem Boden.
Wer heute aufbegehrt, dem wird kein Denkmal gebaut. In einer Zeit “alternativloser” Politik ist das Gewissen zwar nicht verboten, verkümmert aber wie ein zu wenig genutzter Muskel. Die beste Möglichkeit, das Gewissen einzuschläfern, besteht darin, zu leugnen, dass überhaupt eine Gewissensentscheidung ansteht. Es gibt aber auch einen hoffnungsvollen Aspekt: Das Gewissen genießt von allen Motiven zum Widerstand das höchste Ansehen.
Politik heißt, uns zu kontrollieren, damit sich unsere Aktivitäten nicht von den Fesseln der Arbeit und Pflicht befreien.
Der Debattenraum wurde in der Pandemie auch an den Universitäten verengt durch die mehr oder weniger widerspruchslose Übernahme der politisch verordneten Maßnahmen und der begleitenden Argumentation. Dagegen formierte sich an den Unis ein kleiner, aber durchaus wahrnehmbarer Widerstand: Die Bewegung “Studenten stehen auf”. Was hat die Studenten motiviert, welche Intention hat die Bewegung und mit welchen Aktionen verfolgt sie ihre Ziele?
“Eine besondere Bedeutung beansprucht der Fall, dass eine größere Anzahl von Menschen gemeinsam den Versuch unternimmt, sich Glückversicherung und Leidensschutz durch wahnhafte Umbildung der Wirklichkeit zu schaffen. Als solchen Massenwahn müssen wir auch die Religionen der Menschheit kennzeichnen. Den Wahn erkennt natürlich niemals, wer ihn selbst noch teilt.” – Sigmund Freud
In ihrem 1911 publizierten Text übt die US-amerikanische Anarchistin Emma Goldman Kritik an der Herrschaft der Quantität, die in alle Lebensbereiche und in die Parteien eingedrungen ist und Gesellschaft und Politik zersetzt. Veränderung ist durch die kompakte, unbewegliche, dumpfe Masse aber nicht zu erwarten, sondern geschieht durch “die unnachgiebige Festigkeit intelligenter Minoritäten”. Die Abschaffung der Sklaverei in den USA liefert dafür ein Beispiel.
Anarchie ist die Gesellschaft brüderlicher Menschen, deren Wirtschaftsbund Sozialismus heißt, schrieb Erich Mühsam 1912 in dem Essay “Anarchie”. Brüderliche Menschen gibt es. Wo sie beieinander sind, lebt Anarchie; denn einer Herrschaft bedürfen sie nicht.
Um als Spezies zu überleben, müssen wir vom Weg der Gewalt und der Hierarchie abkommen und uns in Freiheit miteinander arrangieren.
Der Begriff “Freiheit” beschreibt die Möglichkeit, ohne Zwang zwischen verschiedenen Optionen entscheiden zu können. Wird der Begriff aus einer radikalen Perspektive hinterfragt, zeigt sich, dass definitorischer Anspruch und Realität weit auseinanderliegen.
“Damit zwei in Frieden leben können, ist es notwendig, dass beide den Frieden wollen …” Eine Betrachtung der Gewalt aus der Perspektive eines Anarchisten.
Ein Plädoyer für ein Leben ohne Schule und mehr Gelassenheit im Umgang mit Kindern.